Erfahrungsbericht Seminarfahrt Jakobsweg: Erkenntnistheorie – Wo die Wissenschaft aufhört und wo der Glaube anfängt
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Erfahrungsbericht Seminarfahrt Jakobsweg: Erkenntnistheorie – Wo die Wissenschaft aufhört und wo der Glaube anfängt

Hallo liebe Freunde des Pilgerns!

Es folgt der Erfahrungsbericht unserer Wanderung über den Jakobsweg.

Nach der Anreise, einer Übernachtung und einem Besuch im Guggenheim Museum in Bilbao und einer weiteren Nacht in Sean Jean Pied de Port ging es endlich los. 27 Kilometer mit ca. 1200 Höhenmetern mussten bestritten werden, doch die Motivation war hoch. Diese nahm auch trotz des Materialverschleißes und des steilen Anstiegs nur wenig ab. Alle kamen nach circa 7,5 Stunden und einer Grenzüberquerung in Roncesvalles an. Diese Nacht sollten wir in einem Kloster verbringen, in einem Schlafsaal mit geschätzt 53 anderen Pilgern. Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht wurden wir - ganz der Klostertradition nach - durch gregorianische Choralmusik, vielleicht ein wenig zu sanft, geweckt. Nach einem kurzen Frühstück stand die zweite Etappe an. Nach relativ entspannten 16 Kilometern folgte, ganz entgegen der Christlichkeit des Jakobsweges, ein gottloser Abstieg, an dessen Ende glücklicherweise eine erfrischende Abkühlung im Fluss wartete.

In Zubiri aßen wir gemeinsam zu Abend und genossen die Abendsonne in dem gemütlichen Garten der Herberge. Am nächsten Tag hieß es für die meisten aufstehen, frühstücken und weiterwandern. Die dritte Strecke war mit Abstand die entspannteste, mit dem Unterschied, dass sich die spanische Hitze bemerkbar machte. Die trockene Strecke und die recht chlorhaltigen Trinkwasserbrunnen waren keine angenehme Kombination und so schleppte sich die pilgernde Truppe in die Stierkampfstadt Pamplona. Blasen und Muskelkater waren ein alltägliches Phänomen und die Rücksäcke wurden nicht leichter, weshalb einige ihr Gepäck in den nächsten Ort transportieren ließen. Trotz der Hitze erkundeten die meisten die Stadt und aßen kulinarischen Lokalitäten. Nach einer gemeinsamen Nacht mit 14 Leuten in einem Keller, der nur ein Fenster besaß, stand der finale Wandertag an. Die letzten 26 Kilometer mussten nun mit letzter Kraft und Anstrengung bestritten werden. Da das Ziel sich nun zum Greifen nah anfühlte, war die Motivation hoch. Die Strecke fühlte sich trotz vieler Pausen endlos an. Hinzu kam, dass die Sonne auch an diesem Tage keine Gnade zeigte. Alle kamen nach und nach im Zielort Puente la Reina an, ließen das Ende der Wanderung auf sich wirken und langten beim Abendessen kräftig zu. Am nächsten Morgen ging es via Bus zurück nach Bilbao. Dort verbrachten wir die letzte Nacht, knüpften ein paar lokale Bekanntschaften und erkundeten die Stadt etwas intensiver als am ersten Tag. Am nächsten Freitag ging es in aller Frühe wieder zurück zum Flughafen und wir kehrten erschöpft, aber glücklich und viele mit ein wenig mehr Erkenntnis als zuvor nach Deutschland zurück.

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